Das Kleinspechtprojekt


Kerstin Höntsch, Kelkheim, Juli 2004

 

Der Kleinspecht Picoides minor ist in den Laubwäldern Europas weit verbreitet. Trotzdem sind die Kenntnisse über diese Vogelart aufgrund ihrer versteckten Lebensweise und geringen Siedlungsdichte sehr lückenhaft. Mehrjährige Untersuchungen in Skandinavien ergaben gravierende Bestandsrückgänge (NILSSON 1992). Auch in Hessen wird der Kleinspecht in der Roten Liste der Vögel als eine der Arten eingestuft, deren Bestände gefährdet sind. Die Ursachen dieser Entwicklung sind bisher nicht bekannt. Mit Hilfe der Radiotelemetrie werden im Rahmen dieser Studie detaillierte Daten zum Verhalten der Vögel gewonnen. Schwerpunkte der Arbeit sind die Aktionsraumgröße, die Habitatnutzung, die Höhlennutzung und die Lautäußerungen der Kleinspechte. Daneben werden auch das Paarungsverhalten und die Nahrungsökologie beobachtet.

Die bisherigen Ergebnisse ergaben zahlreiche Anhaltspunkte für eine überraschend komplexe Ökologie des Kleinspechts, die häufig ganz im Gegensatz zur Ökologie seiner Schwesterarten (Buntspecht P. major und Mittelspecht P. medius) zu stehen scheint (vgl. MICHALEK 1997, PASINELLI 1999). Die Ergebnisse sollen auch dazu beitragen, die Ursachen für die Bestandsrückgänge zu klären und nicht zuletzt eine Grundlage für die Entwicklung einer erfolgreichen Naturschutzstrategie bilden.

 

Weitere Infos unter www.kleinspecht.de