Spechthöhlen-Nutzung durch Honigbienen-Schwärme


Zum Thema „Spechthöhlen-Nutzung durch Honigbienen-Schwärme“ strebt  ein luxemburgisches Citizen Science-Projekt eine internationale Zusammenarbeit an. Wünschenswert wäre, eine statistisch gesicherte überregionale Datenbasis über die Besetzung von Spechthöhlen durch Honigbienen während und außerhalb der Brutzeit zusammenstellen.

 

Die Projekt-Idee stammt von einem Grauspechtforscher aus Frankreich. Er heißt Michael Dubois, ist Biologe und arbeitet für die Natur- und Forstverwaltung. Während 10 Jahren hat er die Spechthöhlen des Staatswaldes von Loches, der sich auf 3600 ha erstreckt,  kartografiert und sieben Spechtarten bestimmt. Seine besondere Leidenschaft als Naturforscher gilt dem Grauspecht. Herr Dubois hat festgestellt, dass Grauspechthöhlen, die von Jungspechten besetzt sind , von Bienenschwärmen „überfallen“ werden. Er meint, das die wild lebenden Bienenvölker und die Grauspechte dieselben offenen Lebensräume am Waldrand oder in Verjüngungsschlägen bevorzugen. 

 

Da diese Spechtart auf dem Rückzug ist, scheint die Fragestellung interessant. Aber diese Vermutung kann nur durch eine große Anzahl an Beobachtungen möglichst  in verschiedenen Gegenden erhärtet oder widerlegt werden.

  

Das Citizen Science-Projekt in 2021-2022 erstreckt sich allerdings ganz allgemein auf die Höhlen von Schwarz-, Bunt-, Grau- und Grünspechten, um einerseits den Anteil der von Bienen besetzten Spechthöhlen zu ermitteln und andererseits die Auswirkungen auf die Brut von Grauspechten festzustellen. Viele Buntspechthöhlen werden durch Bienenschwärme besetzt, insbesondere in Traubeneichenbeständen in der Verjüngungssphase (Teilabholzen vor dem endgültigen Abholzen). Dies ist eine Phase, in der der Baumstand sehr licht ist (50 bis 70 Bäume / ha). Es ist möglich, dass die Anzahl der von Bienen besetzten Höhlen bei Buntspechten viel größer ist als bei anderen Spechtarten. Der Buntspecht bietet eine sehr große Anzahl von Höhlen an, da er jedes Jahr eine neue Höhle baut, während der Schwarzspecht dazu neigt, seine Höhle wiederzuverwenden.

 

Vielleicht gibt es Naturforscher, die sich sowohl für Spechte als auch für Bienen interessieren und ihre Beobachtungen hierzu melden wollen?

 

Interessenten können sich gerne an Herrn Zewen wenden (er spricht deutsch): honeybeewildlux@gmail.com

 

 

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Die wild lebenden Honigbienen, die Bäume und die Spechte
Projektbeschreibung (deutsch)
Die wild lebenden Honigbienen, die Bäum
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Les abeilles mellifères à l’état sauvage, les arbres et les pics
Projektbeschreibung (französisch)
Les abeilles mellifères à l'état sauv
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